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Meisingerhaus

Als zukünftiges „Haus der Geschichte“ erzählt das Bauwerk selbst die handwerkliche und gesellschaftliche Entwicklung über fünf Jahrhunderte rund um das Fuggerschloss Babenhausen. Das älteste profane Gebäude im Ort gilt als bedeutendes Zeugnis aus Renaissance und Barock. Das im Volksmund als Meisingerhaus bezeichnete Bauwerk, das nach seinen letzten Besitzern benannt wurde, steht am Fuße des Fuggerschlosses in Babenhausen. Der ältere Teil des Rauchhauses, dessen architektonisches Charakteristikum das Fehlen eines Schornsteins ist und das Wohn- und Stallbereich unter einem Dach vereint, besitzt einen Dachstuhl aus dem 16. Jahrhundert. Die Balken des Dachstuhls sind dendrochronologisch auf das Jahr 1569 zurückzuführen. Der zweite Gebäudeteil stammt als barocker Fachwerkanbau in Richtung der Schlossmauer aus dem 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden im niedrigen und feuchten Webergumpen auf dem Webstuhl Stoffe hergestellt und in den Obergeschossen zu Weißwäsche für das Schloss weiterverarbeitet.

Die hakenförmige Gebäudegruppe besteht aus zweigeschossigen Satteldachbauten. Ursprünglich war der rückwärtige Gebäudeteil aus dem Jahr 1686 ebenfalls zweigeschossig und mit einer Fachwerkfassade versehen. Die früheren Fachwerkwände wurden im 19. und 20. Jahrhundert durch Mauerwerk ersetzt. Bis vor Kurzem sollte das Gebäude für die Schaffung von Verkehrsflächen abgebrochen werden. Inzwischen wird das hochkarätige Baudenkmal fachgerecht restauriert und es erfolgt die Reparatur des Fachwerks sowie die Ausfachung in Lehmbauweise.

Jahr 2018

Ort Babenhausen

Auftraggeber Historischer Verein Babenhausen e.V.

Typologie Umbau und Sanierung

Nutzung Museum

Nutzfläche 182 m²

Fotos Nicolas Felder, Wiggensbach